23.05.2022 / Deutscher Doppelsieg
Sräga und Klischan triumphieren 
Die 5. German International Disabled Championship (IAM) war fest in deutscher Hand. Jennifer Alexandra Sräga vom GC Reischenhof und Timo Klischan vom G&CC Seddiner See sicherten sich die Titel der IAM-Gesamtwertung und sind damit die Internationalen German Disabled Champions 2022.

Sräga und Klischan triumphieren
Jennifer Alexandra Sräga vom GC Reischenhof und Timo Klischan vom G&CC Seddiner See
Foto C DGV

Timo Klischan holte sich beim 36-Löcher-Turnier im Baden Hills Golf und Curling Club in Rheinmünster außerdem in der Kategorie-Wertung Arm den Deutschen Meistertitel; darüber hinaus wurden noch sieben weitere DM-Trophäen vergeben.

Am Ende haben sie es noch einmal richtig spannend gemacht, die Damen ebenso wie die Herren. Nach 36 Löchern der 5. German International Disabled Championship trennte Jennifer Alexandra Sräga vom GC Reischenhof und Katharina Pegau vom GC München Valley nur ein einziger Schlag: Mit 28 über Par holte sich Jennifer Sräga den Titel 2022 und feierte ihren Sieg auf dem 18. Grün. Im letzten Jahr war sie Zweite geworden. Eine 85er-Runde hatte die 22-Jährige im zweiten Durchgang gespielt und mit gesamt 172 Schlägen (87+85) Pegau denkbar knapp auf Rang zwei verwiesen (87+86/173), Dritte wurde Lisa Schmitz vom GC Hösel (91+89/180).

„Es ist gut gelaufen für mich, aber es war auch ein sehr harter Kampf und ich hatte einfach das glücklichere Ende“, so Sräga. „Ich habe nie aufgegeben, von Loch zu Loch gedacht und mich immer auf den nächsten Schlag konzentriert – das hat sehr geholfen. Wenn ich weiß, dass ich solch ein stark besetztes Turnier gewinnen kann und damit auch die Nummer 1 der deutschen Damen bin, dann gibt mir das sehr viel Selbstvertrauen, wenn ich zum Beispiel demnächst in Belgien bei der Europameisterschaft für mein Land an den Start gehen kann“, so die 1,28 Meter große Athletin. „Dieses wirklich gute Ergebnis hier in Baden Hills ist dann auch eine Bestätigung, dass ich richtig trainiere.“

Ein Umstand, der zweifellos auch auf Timo Klischan zutrifft, der sich in Rheinmünster gleich zwei weitere Siegertrophäen für seine bereits umfangreiche Sammlung sicherte. Zum einen gewann er die Wertung der Deutschen Meisterschaft in der Kategorie Arm, zum anderen verteidigte der 40-Jährige vom Golf & Country Club Seddiner See, wohin er zu Saisonbeginn gewechselt war, erfolgreich seinen IAM-Titel aus dem Vorjahr. Allerdings musste der deutsche Nationalspieler dafür sogar ins Stechen.

Den ganzen Tag über lieferte sich der Titelverteidiger in der Schlussgruppe einen spannenden Schlagabtausch mit dem Türken Mehmet Kazan, der in Runde 1 eine 81 unterschrieben hatte und damit mit drei Schlägen Rückstand auf den führenden Klischan (78) in den Finaltag ging. Vittorio Cascino hatte als Zweitbester für seine Auftaktrunde 80 Schläge benötigt, doch während der Italiener am Finaltag eine 85 spielte, lief es in der Schlussrunde vor allem für Mehmet Kazan richtig gut. Mit starken Drives und exzellenten Putts auch aus der Distanz, hielt er stets Kontakt zu Timo Klischan und holte auf den Back Nine immer mehr auf. Mit Birdies an den Löchern 17 und 18 machte er den Rückstand schließlich endgültig wett und brachte eine 73 ins Clubhaus – das mit Abstand beste Resultat des gesamten Turniers. Damit stellte er auf zehn unter Par und zog mit Klischan gleich, der an der 18 den Sieg-Putt aus einem halben Meter vorbeigeschoben hatte. Das Turnier der Herren ging damit ins Stechen, wo beiden Kontrahenten am ersten Extra-Loch solide Drives gelangen. Dann jedoch setzte Kazan seinen Ball beim Schlag zur Fahne 20 Meter übers Grün hinaus. Klischan spielte sicher aufs Grün des 447 Meter langen Par 4 und brachte schließlich seinen zweiten IAM-Titel in Folge unter Dach und Fach.

„Es ist immer etwas Besonderes, wenn man es schafft, einen Titel zu verteidigen“, freute sich Timo Klischan. Umso mehr, da am Morgen des Finaltags dieser 5. IAM, zu der 49 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus acht Ländern gekommen waren, noch nicht einmal klar war, ob der nach dem ersten Durchgang Führende überhaut an den Abschlag würde gehen können. Schmerzen im Oberkörper machten einen Golfschwung fast unmöglich. „Ich dachte, ich kann gar nicht spielen“, so Klischan. „Der Schmerz war gestern schon da und über Nacht wurde es schlimmer. Wahrscheinlich eine Zerrung.“ Doch wie in vielen anderen Dingen erwies sich auch hier das Team des Baden Hills Golf und Curling Club als engagierter Gastgeber: kurzerhand organisierte der Club eine Physiotherapeutin, die den verklemmten Muskel mobilisierte und es Timo Klischan letztlich ermöglichte, zu spielen. „Ich habe wenig Driver geschlagen, sehr leicht geschwungen und immer wieder Dehnübungen gemacht. Die Hilfe war großartig, dafür noch einmal ein ganz großes Dankeschön“, so der Champion bei seiner Siegerrede, die er 2023 sehr gerne wieder an selber Stelle halten würde. „Es wäre schön, wenn wir wiederkommen dürften“, pflichtete auch Jennifer Sräga bei. Am Club soll’s nicht scheitern: „Wir werden uns definitiv wieder um die Austragung dieses Turniers bewerben“, so Sportwart Michael Kuhlen.

Pokale und Medaillen gibt es traditionell in großer Menge bei der kombinierten internationalen und deutschen Disabled Championship des DGV. Neben den Zählspiel-Champions Jennifer Sräga und Timo Klischan holten sich der Italiener Paolo Vernassa und Katharina Pegau die Netto-Titel der internationalen Wertung. Senne Nuyens aus Belgien und Julika Innig vom GC Münsterland setzten sich nach Stableford durch. Die Sonderwertung der Rollstuhlfahrer – vier waren am Start – entschied der Belgier Graham Freeman souverän für sich.

Parallel zum länderübergreifenden Wettbewerb ist die Disabled Championship zugleich auch die Deutsche Meisterschaft der Golferinnen und Golfer mit Behinderungen. Die Wertung erfolgt hier in acht verschiedenen Einschränkungs-Kategorien, wobei es jeweils eine gemeinsame Wertung für Damen und Herren gibt, für die es Brutto-Punkte zu sammeln gilt:

• In der Kategorie Arm setzte sich IAM-Sieger Timo Klischan vor Clemens Michael (Royal Dortmund) und Martin Schmedding (GP Nümbrecht) durch.
• Die neue Deutsche Meisterin Bein ist Katharina Pegau. Die weiteren Podestplätze belegten hier Reinhard Friske (GC Hamburg-Walddörfer) und Gabriele Lorenz (GC Lichtenau).
• Deutsche Meisterin der Kategorie Gehörlos ist Lisa Schmitz vom GC Hösel, Petra Brandt (GC Biblis-Wattenheim) und Stefanie Scholz (GC Bad Rappenau) sicherten sich in dieser Wertung Silber und Bronze.
• Weitere DM-Goldmedaillen gehen an Florian Kehr vom GP Aschheim (Blind) und an Rollstuhlgolfer Christian Nachtwey vom Rothenberger GC Rittergut.

• In der Kategorie Mental setzte sich Maxime Waldheim vom GC Dillenburg vor Lasse Zietzschmann (GC Trier) und Quentin Thomann (Mainzer GC) durch.
• Die Klasse Sonstige mit Einschränkungen beim Golfspiel entschied Reinhold Ludwig vom GP Rittergut Birkhof vor Thomas Jandke vom GC Abenberg und Wilfried Ahrens vom G&LC Bad Arolsen für sich.
• Die Wertung Sonstige ohne Einschränkungen beim Golfspiel ging schließlich an Marco Ullmann vom GC Neuhof (Gold) vor Paula Mielke-Salzmann (GC Oberhausen / Silber) und Mario Sundt (GC Oberneuland / Bronze).

Eine Goldmedaille im übertragenen Sinn und ein großes Dankeschön samt Erinnerungs-Urkunde gab es von Turnierdirektor Sven Hahnl für die großartigen Gastgeber vom Baden Hills Golf und Curling Club in Rheinmünster.
Mehr unter www.golf.de.

Quelle und Foto DGV

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



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