05.10.2020 / Schulz-Hanßen ist neue Europameisterin
Drei Spielerinnen des GTG in den Top Ten
Paula Schulz-Hanßen vom GC St. Leon-Rot gewann bei der Europameisterschaft der Damen in Slowenien den Titel.
Sie bezwang im Stechen über drei Löcher auf dem Platz des CUBA Golf in Ljubljana die Französin Chloé Salort. Nach der Vizemeisterschaft bei der Team-EM der Damen und ihrem Sieg mit der Mädchen-Mannschaft bei der Team-Europameisterschaft, krönte die 17-Jährige nun ihre Saison mit diesem Einzeltitel. Dritte wurde die Französin Agathe Laisne, die mit 272 Schlägen und -12 nur einen Schlag hinter den beiden Führenden landete. Der Erfolg des Golf Team Germany (GTG) wurde durch den siebten Platz von Aline Krauter (Stuttgarter GC Solitude), den geteilten achten Platz von Chiara Horder (GC München Valley), und den geteilten 31. Platz von Sophie Witt (GC Hubbelrath) komplettiert.
Paula Schulz-Hanßen vom GC St. Leon-Rot setzte sich im Stechen gegen die Französin Chloé Salort durch und sicherte sich den Titel bei den Europameisterschaften der Damen. (Foto: DGV)
Marcus Neumann, Vorstand Sport des Deutschen Golf Verbandes (DGV), zeigt sich angesichts des Titelgewinns begeistert: „Ich habe kaum Worte für diesen beeindruckenden Endspurt von Paula Schulz-Hanßen. Scheinbar im klaren, mentalen Nachteil nach dem Doppelbogey auf der 18 ins Stechen zu gehen und dann so cool wie eine erfahrene Proette den Zweikampf mit Birdies an sich zu reißen, ist eine wirklich außergewöhnliche Leistung für eine solch junge Athletin. Nach dieser spannenden Europameisterschaft gehen die goldenen Zeiten für Golfdeutschland weiter. Mit Aline Krauter, der amtierenden Women's Amateur Championesse und Chiara Horder haben sich zwei weitere Top-Spielerinnen in den Top Ten platziert. Allein Paulas Monatsbilanz ist einmalig in der Golfgeschichte. Sie hat etwas ganz Außergewöhnliches geschafft.“
Die neue Europameisterin war nach ihrem Sieg völlig überwältigt. „Ich kann es nicht fassen. Doppel-Europameisterin. Ich kann einfach nur sagen, dass der Sieg für mich die Welt bedeutet. Und das Ganze mit diesen Menschen um mich herum erleben zu dürfen, ist einfach perfekt. Ich bin mehr als stolz und unfassbar dankbar für das, was ich hier erleben durfte“, jubelte Paula Schulz-Hanßen nach der Siegerehrung.
Eigentlich sah es am Finaltag so aus, als würde Schulz-Hanßen das Turnier nach den regulären 54 Löchern für sich entscheiden können. Die Athletin des Junior Team Germany, die insgesamt vier starke Runden mit 66, 66, 70 und 69 Schlägen ablieferte, lag nach einem Birdie auf der 16. Bahn mit einem Schlag weniger als die Konkurrenz in Führung. Doch auf dem letzten Loch musste Schulz-Hanßen ihr erstes Doppelbogey der EM hinnehmen und so wurde es noch ein echter Krimi im Kampf um die Krone Europas. Da auch Salort nur ein Bogey schaffte, ging es mit Gleichstand ins Stechen. Beide Spielerinnen hatten nach vier Runden exakt 271 Schläge gebraucht und lagen bei insgesamt -13 gleichauf. Das Stechen bei dieser Europameisterschaft war auf drei Bahnen ausgelegt. Gespielt wurden die Bahnen 7, 8 und 9. Die 17-Jährige aus der Kurpfalz legte mit einem Birdie los, während die Französin ein Par spielte. Bahn 8 teilten sich die Athletinnen und auf Bahn neun sicherte sich Schulz-Hanßen den Titel nervenstark mit einem weiteren Birdie gegenüber einem Par der Französin.
Neben diesem grandiosen Sieg lieferten auch die übrigen Deutschen im Feld noch eine ganz starke Finalrunde ab. Allen voran Aline Krauter. Die Siegerin der British Amateur Ladies kam am Finaltag so richtig auf Touren und brachte mit einer fehler- und bogeyfreien 65 (-6) den besten Score des Tages in das Clubhaus. Mit Runden von 69, 70, 72 und 65 Schlägen schiebt sich die Spielerin des Stuttgarter GC Solitude mit gesamt -8 noch bis auf den siebten Platz vor. Einen Schlag im Endklassement mehr hatte Chiara Horder. Die Spielerin des GC München Valley schaffte es mit 70, 68, 69 und 70 Schlägen bei gesamt -7 auf einen hervorragenden achten Platz. Auch Sophie Witt, die gemeinsam mit Paula Schulz-Hanßen und Chiara Horder in der Slowakei Team-Europameisterin geworden war, hatte einen guten Abschluss gefunden. Nach Runden mit 67, 74 und 73 Schlägen reichte die starke 68 am Finaltag für die Hubbelratherin, um sich bis auf Rang 31 zu verbessern.
(Quelle und Fotos Copyright DGV)